Ausbilder Eignungs Schein

Der Ausbilder Eignungsschein (auch bekannt als Ausbilderschein oder AEVO-Schein) ist ein wichtiger Bestandteil der dualen Ausbildung in Deutschland. Er dient dazu sicherzustellen, dass Ausbilder über die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen, um eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu gewährleisten. In diesem Artikel werden die wichtigsten Informationen zum Ausbilder Eignungsschein erläutert.

Was ist der Ausbilder Eignungsschein? Der Ausbilder Eignungsschein ist ein Nachweis darüber, dass eine Person über die notwendigen fachlichen, pädagogischen und persönlichen Fähigkeiten verfügt, um als Ausbilder tätig zu sein. Der Schein wird nach erfolgreichem Abschluss einer Prüfung ausgestellt und ist in der Regel bei den zuständigen Kammern (IHK oder Handwerkskammer) erhältlich. Der Ausbilder Eignungsschein ist eine Voraussetzung, um Auszubildende ausbilden zu dürfen.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?

Um den Ausbilder Eignungsschein zu erhalten, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Die wichtigsten Voraussetzungen sind:

  1. Berufliche Handlungsfähigkeit: Der Ausbilder muss über eine abgeschlossene Berufsausbildung in dem Ausbildungsberuf verfügen, in dem er ausbilden möchte, oder über eine mehrjährige Berufserfahrung.
  2. Pädagogische Eignung: Der Ausbilder muss über pädagogische Kenntnisse und Fertigkeiten verfügen, um Auszubildende qualifiziert ausbilden zu können. Hierzu gehören Faktoren wie Didaktik, Methodik, Kommunikation und Konfliktmanagement.
  3. Persönliche Eignung: Der Ausbilder muss auch über die persönliche Eignung verfügen, um als Ausbilder tätig zu sein. Hierzu gehören Faktoren wie Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Sozialkompetenz.

Wie läuft die Prüfung ab?

Die Prüfung für den Ausbilder Eignungsschein besteht aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil. Der schriftliche Teil umfasst vier Handlungsfelder:

  1. Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen
  2. Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken
  3. Ausbildung durchführen
  4. Ausbildung abschließen

In jedem Handlungsfeld müssen verschiedene Aufgaben gelöst werden, die sich auf die praxisorientierte Ausbildung beziehen. Die schriftliche Prüfung dauert insgesamt 180 Minuten.

Der praktische Teil der Prüfung besteht aus einem mündlichen Prüfungsgespräch. Hierbei muss der Ausbilder ein selbst erstelltes Ausbildungskonzept vorstellen und erläutern. Das Prüfungsgespräch dauert in der Regel zwischen 20 und 30 Minuten.

Was sind die Kosten für den Ausbilder Eignungsschein?

Die Kosten für den Ausbilder Eignungsschein können je nach Kammer und Prüfungsort variieren. In der Regel fallen jedoch folgende Kosten an:

  1. Prüfungsgebühr: Die Prüfungsgebühr für den Ausbilder Eignungsschein wird von der zuständigen Kammer festgelegt. Die Kosten können je nach Kammer und Prüfungsort unterschiedlich sein. In der Regel bewegen sich die Prüfungsgebühren jedoch zwischen 200 und 500 Euro.
  2. Vorbereitungskosten: Viele angehende Ausbilder nehmen an einem Vorbereitungslehrgang teil, um sich auf die Prüfung für den Ausbilder Eignungsschein vorzubereiten. Die Kosten für solche Lehrgänge können ebenfalls stark variieren, je nachdem ob diese in Vollzeit oder Teilzeit absolviert werden. In der Regel bewegen sich die Kosten zwischen 500 und 2.000 Euro.
  3. Lehrmaterialien: Zusätzlich zu den Vorbereitungskosten fallen auch Kosten für Lehrmaterialien wie Bücher, Skripte und Lernsoftware an. Diese Kosten können je nach Anbieter und Umfang der Materialien zwischen 50 und 300 Euro betragen.
  4. Fahrt- und Übernachtungskosten: Je nach Prüfungsort können auch Fahrt- und Übernachtungskosten anfallen. Diese Kosten können je nach Entfernung und Dauer des Aufenthalts stark variieren.
  5. Wiederholungskosten: Wenn die Prüfung für den Ausbilder Eignungsschein nicht auf Anhieb bestanden wird, können auch Wiederholungskosten anfallen. Die Prüfungsgebühr und die Kosten für Vorbereitungskurse und Lehrmaterialien müssen erneut bezahlt werden.

Wie kann man die Kosten für den Ausbilder Eignungsschein reduzieren?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um die Kosten für den Ausbilder Eignungsschein zu reduzieren:

  1. Prüfungsvorbereitung in Eigenregie: Statt einen kostenintensiven Vorbereitungskurs zu besuchen, kann die Vorbereitung auf die Prüfung in Eigenregie erfolgen. Hierfür stehen verschiedene Lehrmaterialien zur Verfügung, wie z.B. Fachbücher oder Lernsoftware. Auch die Kammer bietet kostenfreie Prüfungsleitfäden und Übungsaufgaben an.
  2. Prüfungsvorbereitung in Teilzeit: Statt einen Vollzeit-Vorbereitungskurs zu besuchen, kann die Vorbereitung auch in Teilzeit erfolgen. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass sich dadurch die Dauer der Vorbereitungsphase verlängert.
  3. Kostenübernahme durch den Arbeitgeber: In vielen Fällen übernehmen Arbeitgeber die Kosten für den Ausbilder Eignungsschein und die Vorbereitungskurse. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Kostenübernahme im Arbeitsvertrag oder einer Betriebsvereinbarung geregelt sein muss.
  4. Förderungsmöglichkeiten: Es gibt verschiedene Förderungsmöglichkeiten, um die Kosten für den Ausbilder Eignungsschein zu reduzieren. Hierzu gehören z.B. Bildungsprämien oder Bildungsgutscheine, die vom Staat oder anderen Institutionen ausgegeben werden.

Fazit:

Der Ausbilder Eignungsschein ist ein wichtiger Bestandteil der dualen Ausbildung in Deutschland und stellt sicher, dass Ausbilder über die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen, um eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu gewährleisten. Die Voraussetzungen für den Ausbilder Eignungsschein sind eine abgeschlossene Berufsausbildung oder mehrjährige Berufserfahrung, pädagogische Kenntnisse und Fähigkeiten sowie eine persönliche Eignung. Die Prüfung für den Ausbilder Eignungsschein besteht aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil, in dem verschiedene praxisorientierte Aufgaben gelöst werden müssen. Die Kosten für den Ausbilder Eignungsschein können je nach Kammer und Prüfungsort variieren und fallen für viele angehende Ausbilder als finanzielle Belastung an. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, um die Kosten zu reduzieren, wie eine Prüfungsvorbereitung in Eigenregie, eine Prüfungsvorbereitung in Teilzeit, Kostenübernahme durch den Arbeitgeber oder Förderungsmöglichkeiten. Der Erwerb des Ausbilder Eignungsscheins lohnt sich jedoch, da dies nicht nur für eine hohe Qualität der Ausbildung sorgt, sondern auch für eine höhere Wettbewerbsfähigkeit und Karrierechancen für den Ausbilder selbst sorgt.

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