Azubi Vergütung

Die Vergütung von Auszubildenden ist ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für eine Ausbildung und stellt auch für viele Ausbildungsbetriebe eine Herausforderung dar. In diesem Artikel werden die wichtigsten Informationen rund um die Vergütung von Auszubildenden erläutert.

  1. Gesetzliche Grundlagen Die Vergütung von Auszubildenden ist im Berufsbildungsgesetz (BBiG) und in der Handwerksordnung (HwO) geregelt. Das BBiG legt dabei eine Mindestvergütung fest, die von den Ausbildungsbetrieben einzuhalten ist. Die genaue Höhe der Vergütung hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Branche, dem Standort und der Größe des Unternehmens.
  2. Mindestvergütung nach dem BBiG Die Mindestvergütung nach dem BBiG ist gestaffelt und richtet sich nach dem Ausbildungsjahr. Für das erste Ausbildungsjahr beträgt die Mindestvergütung im Jahr 2023 550 Euro pro Monat. Im zweiten Ausbildungsjahr sind es 620 Euro, im dritten Jahr 720 Euro und im vierten Jahr 800 Euro pro Monat. Diese Beträge gelten jedoch nur als Orientierung und können je nach Branche und Standort höher ausfallen.
  3. Tarifverträge In vielen Branchen gibt es Tarifverträge, die die Vergütung von Auszubildenden regeln. Diese Tarifverträge können von der Mindestvergütung nach dem BBiG abweichen und je nach Branche und Standort variieren. Es lohnt sich also, sich im Vorfeld über die Tarifverträge in der jeweiligen Branche zu informieren.
  4. Zusatzleistungen und Benefits Neben der Vergütung gibt es auch weitere Zusatzleistungen und Benefits, die Ausbildungsbetriebe ihren Auszubildenden bieten können. Hierzu gehören unter anderem:
  • Weihnachts- und Urlaubsgeld
  • Zuschüsse zu Fahrtkosten oder Unterbringungskosten
  • Betriebliche Altersvorsorge
  • Gesundheits- und Sportangebote

Diese Leistungen können dazu beitragen, dass Ausbildungsbetriebe attraktiver für Bewerber werden und auch die Motivation und Bindung der Auszubildenden erhöhen.

  1. Beteiligung an der Arbeitsleistung Auszubildende sind nicht nur Lernende, sondern auch Arbeitskräfte im Betrieb. Daher kann es vorkommen, dass sie auch an der Arbeitsleistung beteiligt werden und entsprechend vergütet werden müssen. Hierzu kann zum Beispiel die Übernahme von Vertretungsaufgaben oder die Unterstützung in Projektarbeiten gehören. Die Vergütung hierfür sollte im Vorfeld klar vereinbart werden.
  2. Einflussfaktoren auf die Vergütung Die Höhe der Vergütung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hierzu gehören unter anderem:
  • Branche und Standort des Ausbildungsbetriebs
  • Größe des Unternehmens
  • Ausbildungsberuf und Ausbildungsjahr
  • Tarifverträge
  • Zusatzleistungen und Benefits
  • Beteiligung an der Arbeitsleistung
  1. Verhandlungsmöglichkeiten Auszubildende haben in der Regel wenig Verhandlungsmöglichkeiten in Bezug auf ihre Vergütung. Dennoch sollten sie sich über die Mindestvergütung nach dem BBiG und mögliche Tarifverträge informieren, um gegebenenfalls mit ihrem Ausbildungsbetrieb darüber sprechen zu können. Es kann auch hilfreich sein, sich über Zusatzleistungen und Benefits zu informieren und gezielt nachzufragen.
  2. Vergütung im dualen Studium Im dualen Studium ist die Vergütung in der Regel höher als in der regulären Ausbildung, da hier auch ein höheres Qualifikationsniveau erreicht wird. Die Vergütung im dualen Studium hängt jedoch auch von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Branche, dem Standort und der Größe des Unternehmens.
  3. Steuerliche Aspekte Die Vergütung von Auszubildenden unterliegt in der Regel der Einkommenssteuer. Auszubildende können jedoch Freibeträge geltend machen und sollten sich hierzu bei ihrem zuständigen Finanzamt informieren.

Fazit Die Vergütung von Auszubildenden ist ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für eine Ausbildung und stellt auch für Ausbildungsbetriebe eine Herausforderung dar. Die Mindestvergütung nach dem BBiG dient als Orientierung, jedoch hängt die tatsächliche Höhe der Vergütung von verschiedenen Faktoren ab. Zusatzleistungen und Benefits können dazu beitragen, Ausbildungsbetriebe attraktiver für Bewerber zu machen und die Motivation der Auszubildenden zu erhöhen. Auszubildende sollten sich über ihre Verhandlungsmöglichkeiten und steuerliche Aspekte informieren.

Über mich

Lernen kann ganz einfach sein. Und Spaß machen. Auf diesen Seiten geht es um verschiedene Perspektiven auf Lehr- und Lernsituationen. Du hast noch Fragen? Kontaktiere uns über das Kontaktformular oder rufe einfach an.

Schreibe einen Kommentar