In Deutschland gibt es zahlreiche Ausbildungsberufe, die in einem dualen System aus betrieblicher Ausbildung und schulischem Unterricht vermittelt werden. Damit die Ausbildung erfolgreich und qualitativ hochwertig durchgeführt werden kann, ist ein qualifizierter Ausbilder von entscheidender Bedeutung.
Um sicherzustellen, dass Ausbilder die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten besitzen, wird in Deutschland die Ausbildereignungsprüfung angeboten. In diesem Artikel werden die wichtigsten Informationen zur Ausbildereignungsprüfung erläutert.
Was ist die Ausbildereignungsprüfung? Die Ausbildereignungsprüfung ist eine staatliche Prüfung, die Ausbilder in Deutschland absolvieren müssen, um als Ausbilder tätig zu werden. Sie ist in der „Verordnung über die Prüfung zum anerkannten Abschluss Geprüfter Aus- und Weiterbildungspädagoge/Geprüfte Aus- und Weiterbildungspädagogin“ geregelt und wird von der zuständigen Kammer (IHK oder Handwerkskammer) durchgeführt.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
Um zur Ausbildereignungsprüfung zugelassen zu werden, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Die wichtigsten Voraussetzungen sind:
- Berufliche Handlungsfähigkeit: Die Ausbildereignungsprüfung setzt voraus, dass der Ausbilder über eine berufliche Handlungsfähigkeit in dem Ausbildungsberuf verfügt, in dem er ausbilden möchte. Diese kann entweder durch eine abgeschlossene Berufsausbildung oder durch eine mehrjährige Berufserfahrung nachgewiesen werden.
- Pädagogische Eignung: Die Ausbildereignungsprüfung setzt auch voraus, dass der Ausbilder über pädagogische Kenntnisse und Fertigkeiten verfügt, um Auszubildende qualifiziert ausbilden zu können. Diese können durch den Besuch von pädagogischen Seminaren oder durch eine pädagogische Ausbildung nachgewiesen werden.
- Nachweis über die persönliche Eignung: Auch die persönliche Eignung des Ausbilders wird geprüft. Hierzu gehören Faktoren wie Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Sozialkompetenz.
Wie ist die Ausbildereignungsprüfung aufgebaut?
Die Ausbildereignungsprüfung besteht aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil. Der schriftliche Teil der Prüfung umfasst vier Handlungsfelder:
- Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen
- Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken
- Ausbildung durchführen
- Ausbildung abschließen
In jedem Handlungsfeld müssen verschiedene Aufgaben gelöst werden, die sich auf die praxisorientierte Ausbildung beziehen. Die schriftliche Prüfung dauert insgesamt 180 Minuten.
Der praktische Teil der Prüfung besteht aus einem mündlichen Prüfungsgespräch. Hierbei muss der Ausbilder ein selbst erstelltes Ausbildungskonzept vorstellen und erläutern. Das Prüfungsgespräch dauert in der Regel zwischen 20 und 30 Minuten.
Wie wird die Ausbildereignungsprüfung bewertet?
Die Ausbildereignungsprüfung wird in der Regel mit einer Note bewertet. Die Bewertung erfolgt durch eine Prüfungskommission, die aus erfahrenen Ausbildern und Pädagogen besteht. Dabei werden verschiedene Kriterien berücksichtigt, wie z.B. die Vollständigkeit und Qualität der Lösungen, die fachliche Richtigkeit, die sprachliche Ausdrucksweise sowie die pädagogische Kompetenz des Ausbilders.
Was sind die Vorteile der Ausbildereignungsprüfung?
Die Ausbildereignungsprüfung hat verschiedene Vorteile:
- Qualitätssteigerung der Ausbildung: Durch die Ausbildereignungsprüfung wird sichergestellt, dass Ausbilder über die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten verfügen, um Auszubildende qualifiziert ausbilden zu können. Dadurch wird die Qualität der Ausbildung gesteigert.
- Anerkennung als qualifizierter Ausbilder: Durch die Ausbildereignungsprüfung wird der Ausbilder als qualifizierter Ausbilder anerkannt. Dies kann sich positiv auf das Ansehen des Ausbilders im Betrieb auswirken.
- Karrieremöglichkeiten: Die Ausbildereignungsprüfung eröffnet auch Karrieremöglichkeiten im Bereich der Ausbildung und Weiterbildung. So können Absolventen der Ausbildereignungsprüfung z.B. als Ausbildungsleiter oder in der Personalentwicklung tätig werden.
- Finanzielle Vorteile: Durch die Ausbildereignungsprüfung können auch finanzielle Vorteile entstehen. So haben Ausbilder mit abgeschlossener Ausbildereignungsprüfung Anspruch auf eine höhere Vergütung als Ausbilder ohne diese Qualifikation.
Fazit
Die Ausbildereignungsprüfung ist eine wichtige Prüfung für Ausbilder in Deutschland. Sie stellt sicher, dass Ausbilder über die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten verfügen, um Auszubildende qualifiziert ausbilden zu können. Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil und wird von der zuständigen Kammer durchgeführt.
Die Ausbildereignungsprüfung bietet verschiedene Vorteile, wie z.B. eine Qualitätssteigerung der Ausbildung, eine Anerkennung als qualifizierter Ausbilder, Karrieremöglichkeiten und finanzielle Vorteile. Auszubildende können sich darauf verlassen, dass sie von qualifizierten Ausbildern betreut und ausgebildet werden, wenn der Ausbilder die Ausbildereignungsprüfung erfolgreich abgeschlossen hat.